Snapchat-Addict - oder: 6 Gründe, an denen du merkst, dass du zu viel snapchattest




Andere Snapchat-User werden sich in dieser Aufzählung eventuell wieder erkennen. Leute, die mit dieser App nichts anfangen können, sie vielleicht runtergeladen haben, aber die Menüführung einfach nicht verstehen (das ging uns anfangs allen so), werden womöglich den Kopf schütteln und sich fragen, ob ich nichts Besseres zu tun habe? Das ist eine rhetorische Frage, oder? 

Ich nutze seit ungefähr September letzten Jahres Snapchat und habe auch lange gebraucht, um einen tieferen Sinn dahinter zu entdecken. Jetzt bin ich überzeugt, nutze es regelmäßig, wie einst studiVZ, facebook, später twitter und irgendwann wird diese Hochphase auch wieder vorbei sein. Eine Hochphase, die spürbar seinen Höhepunkt erreicht hat und gerade wieder langsam, aber stetig abflacht. Nicht nur, dass ich mir nicht mehr alles anschaue, was die mühsam zusammengesuchten Snapchatter posten, sondern mittlerweile Interessantes von Belanglosem zu unterscheiden weiß, so ist mir auch an anderer Stelle der überdurchschnittliche Konsum deutlich geworden. Im Folgenden sind diese Punkte, ordentlich thematisch gegliedert, aufgeschlüsselt. 

1. Alles dauert nur noch höchstens 10 Sekunden

Grundlage von Snapchat ist ja, dass die Videos oder Bilder nur allerhöchstens von zehnsekündiger Dauer sind. Man wird also bei der Aufnahme alle 10 Sekunden gezwungen, seinen Redefluss zu unterbrechen und ein neues Video zu beginnen. Das geht schnell in Fleisch und Blut über, sodass in mir bei längeren Gesprächspausen am Telefon schon öfter das Gefühl aufkam, ich müsse mein Gesprochenes zunächst abschicken, damit der andere darauf antworten kann. Außerdem war ich letztens beim Hausputz ganz erstaunt, als der Staubsauger länger als zehn Sekunden saugte, hatte ich mich doch extra schon beeilt. 

2. Und dann mach ich das und dann das, und dann das

Ich snappe aktiv nur privat und hauptsächlich mit einer besonders guten Freundin, die vor kurzem weggezogen ist. Auf diese Weise nehmen wir weiterhin am Leben des anderen teil und ich fühl mich in meinem Schreib-Kämmerlein nicht ganz so allein. An besonders hochfrequenten Tagen muss ich ihr wirklich alles mitteilen. Ich erzähle ihr, dass ich gleich den Müll runterbringe, jetzt schnell was essen muss, snappe den Kochvorgang und haste sogar zum Handy, wenn ich entschieden habe, jetzt doch noch nicht den Müll runterzubringen. All das muss sie scheinbar dringend wissen. Im Gegenzug schau ich mir aber auch an, wie sie Treppe für Treppe den Hausflur runterläuft, um im Briefkasten dann doch nur Leere vorzufinden. 
  
3. Ich komm gar nicht hinterher all den Input zu verarbeiten 

Durch Snapchat ist man auf der ganzen Welt bei allen möglichen Veranstaltungen dabei. Mit Lena backstage beim Echo, mit Mode-Bloggern beim Coachella-Festival, mit Arnold Schwarzenegger im Fitness-Studio oder mit Kim und den anderen Kardashians Ski fahren in Vail (hier im Speziellen sieht man alles nochmal aus drei bis vier verschiedenen Perspektiven). Das führt dazu, dass ich in meinen Träumen nicht nur mein eigenes Leben, sondern auch die Erlebnisse aus den Snapchat-Stories verarbeiten muss. Manchmal sind auch ganze Träume als Snaps aufgebaut. Letzteres ist sehr anstrengend und alles andere als erholsam, kommt aber auch nur vor, wenn ich kurz vorm Schlafen noch mal Snapchat checke. 

4. Im echten Leben gibt’s keinen Beautyfilter 

Sieht man beim Snappen grad irgendwie scheiße aus, ist das kein Problem. Einfach einen Filter drüber schmeißen und fertig. Wenn man das Haus verlassen muss, geht das leider nicht so einfach. Trotzdem kam mir geistesblitzartig öfter schon der Gedanke, dass ich doch einfach den Beautyfilter benutzen könnte, bevor ich zum Bäcker husche. Naja, nun muss die Bäckereifachverkäuferin die ungeschminkte Wahrheit bedienen. #nofilter

5. Immer auf der Suche nach dem nächsten Face-Swap

Seitdem man mit Snapchat spielend leicht und in Echtzeit face-swappen kann, habe ich mit fast allem in der Wohnung, das annährend wie ein Gesicht aussieht, zumindest den Versuch gestartet. Oder halt die Filter daran ausprobiert. Klappt. Manchmal. Und ist dann äußerst amüsant. Unterbricht manchmal meistens aber auch das, was man eigentlich gerade machen wollte. 

6. Zappen statt snappen

Meine Aufmerksamkeitsspanne wird immer kürzer und ich ertappe mich, auch im „real life“ Dinge einfach wegwischen zu wollen, wenn sie mich langweilen. Besonders beim ordinären Fernsehen, kann ich mich nicht mehr lange konzentrieren und zappe in erstaunlicher Frequenz zum nächsten langweiligen Programm. Durch den Einsatz von Filtern lässt sich jedoch jedes noch so langweilige Fernseh-Programm zur amüsantesten Unterhaltung gestalten. 

In diesem Video hab ich meine gesammelten Werke, die das oben Gelesene visuell unterstützen, zusammengetragen:



Für alle Snapchatter und die, die es mal werden wollen, ist hier eine Liste mit den Snapchattern, denen ich am liebsten Folge:

Alex Beadon (thealexbeadon)
Alex ist Coach für Online-Unternehmer und lebt im sonnigen Trinidad & Tobago. Dort macht sie ganz viel Sport, meditiert, arbeitet viel, isst gesund, reist und macht nebenbei viele inspirierende und auch lustige Snaps. 

Mirella (mirellobert)
Mirella ist YouTuberin (mirellativegal), snappt häufig ihre Katzen, ab und zu aber auch mal andere lustige Dinge. Wer ihre Videos mag, mag auch ihre Snaps. Und andersrum. 

Blogger Bazaar (blogger_bazaar)
Blogger Bazaar - das sind drei Berliner Mode-Bloggerinnen. Hier geht’s um das alltägliche Bloggerleben, ob im Büro, auf der Fashion-Week, einem Fotoshooting oder bei Aufenthalten in New York, Miami oder Los Angeles. Ich bin regelmäßig voll bis obenhin mit Neid. Und im Traum schon einmal Praktikantin gewesen. Da durfte ich aber nur Frühstück holen. 

Sebastian Meinberg (heinzwescher)
Sebastian ist Moderator der Sendung „Puls TV“. Bei seinen Snaps sieht man den konzeptionellen Anspruch eines TV-Beitrages. Er kann es einfach. Unterhaltung und Witz in einem. Auch wenn’s nur darum geht, dass er seinen Kram aus Mutterns Keller räumen muss, er macht nen Beitrag draus.

Christine Neder (lilies_diary)
Christine Neder ist bekannt für ihre Snapchat-Sucht, über die schon das Fernsehen berichtete…Auch ich berichtete: "Vomiting Rainbows". Christine ist Reisebloggerin und nimmt ihre Follower gern mit. Mit ihr war ich schon in Australien, Sri Lanka und auf Sylt. Ich folge ihr aber auch gern einfach nur durch Berlin, wenn sie mit ihrem Hund Boris eine Runde dreht. 

Lena (helloleni)
Schon wirklich interessant, wie viel Lena so reisen muss. Morgens hier ein Interview, abends da ne Show, dann Proben, Konzerte, Echo, wieder Interviews, dann zwischendurch mal The Voice drehen und dann ein Musikvideo. Bei so viel Stress guck ich dann lieber einfach nur gemütlich vom Bett aus zu. 

Kylie Jenner (kylizzlemynizzl)
Manchmal muss man sich durch minutenlange Duckfaces zu Rapmusik quälen, die sie meistens zeigt, während sie in einem ihrer drei Autos durch LA gefahren wird, doch dann kommt immer mal wieder ein Highlight. Denn manchmal dreht Kylie kleine, selbstironische Snapfilme und hat dabei ein Highclass-Cast direkt an der Hand. Hier ein Beispiel mit Kim und Kanye: Link  

Manchmal snappe ich auch aktiv, folgt mir, wenn ihr das nicht verpassen wollt (einfach Code abfotografieren und in Snapchat hinzufügen oder unter dem Namen lostleni)


 
 

 


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