Christmas Shopping - oder: Jetzt nur noch Geschenke finden



Ich bin noch gar nicht richtig in Weihnachtsstimmung. Irgendwie habe ich dieses Jahr den Schmück-Zeitpunkt verpasst und sitze nun in einer saisonunabhängigen Wohnung, ganz ohne Schwibbogen, Adventskranz und Räucherhäuschen. Einzig die Lichterkette auf dem Balkon ist an und sagt mir, dass bald Weihnachten oder zumindest gerade Winter ist. Aber das auch nur, weil sie schon seit letztem Jahr dort hängt. 
Ich hab auch noch gar nicht so richtig Geschenke besorgt. Vor circa einer Woche betrat ich im Reißverschlussverfahren ein Kaufhaus und versuchte für jeden in meiner unmittelbaren Verwandtschaft das richtige Geschenk zu finden. Aber da ich schon vor drei Jahren nicht mehr wusste, was ich X, Y oder gar Z schenken sollte, weiß ich es in diesem Jahr erst recht nicht. Dabei macht Schenken doch so großen Spaß. Sollte es zumindest. Aber eben nicht wenn man noch am Vormittag des 24. Dezember fieberhaft versucht ein Präsent für Person Z zu finden und letzten Endes irgendwas kauft, was man abends am liebsten nur zwischen Tür und Angel überreichen mag, damit man ja nicht Zeuge des Auspackens und der gespielten Freude werden muss, aufgrund der man dann anfängt das Geschenk zu rechtfertigen ("Du meintest doch letztens, du badest manchmal und da du gern Schokolade isst, dachte ich, dieser Badezusatz.....") und damit alles nur noch schlimmer macht.  
 
Dann doch lieber eine andere Taktik verfolgen und das ganze Jahr Augen und Ohren offen halten und ans Geschenkeverteilen denken. Früher oder später, beabsichtigt oder nicht, erwähnt jeder in einem Nebensatz, was er schon immer mal haben wollte. Dies gilt es zu notieren. Wer hat nicht schon mal beim Stöbern irgendwas hoch gehalten und zur Begleitung gesagt: „Das wäre doch was für…“ Meistens hält man aber im Mai was hoch und Ostern und der Geburtstag von Punktpunktpunkt ist gegebenenfalls schon vorbei und Weihnachten noch nicht wieder in gedanklicher Reichweite gerückt. Trotzdem: Notieren! Oder direkt kaufen! Und das größte Problem kurz vor Weihnachten wird sein, das gutversteckte Geschenk in der Wohnung  wieder zu finden. 

Tatsächlich fand ich letzte Woche, als ich im Stop-and-Go alle Läden abklapperte, die die Arkaden zu bieten haben, wirklich schöne Sachen; um nicht zu sagen die perfekten Weihnachtsgeschenke. Leider fiel mir aber nur eine Person ein, die sich so wirklich darüber freuen würde….ich. So endete dieser Tag also damit, dass ich mir ein paar hübsche Ohrringe, ein teures Shampoo und einen schönen Terminkalender für 2015 kaufte. Den Rest fürs Fest hab ich gerade per Mausklick bestellt. Im Internet kann man zwar nicht so gut in Büchern blättern oder Materialien erfühlen, aber man entgeht dem Phänomen der langsam schlendernden oder plötzlich stehenbleibenden Menschen, die einem beim Shoppen gehörig auf die Nerven gehen. Besonders, wenn man gerade angestrengt nachdenken muss, in welcher Richtung noch gleich der nächste angepeilte Laden liegt, während von hinten Leute drängeln und die Augen rollen, weil man im Weg steht. 




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