Tuesday Is The New Black - oder: Eine interessante Erkenntnis



Dass ich jeden Montag einen Post veröffentlichen will, habe ich mir selbst zu zuschreiben. Irgendwo muss man mit seiner Selbstdisziplin ja anfangen. Seitdem ich das so mache, wird mir wieder umso mehr bewusst, wie schnell eine Woche vergehen kann.

Die besten Texte sind die, die mir einfach so zu fliegen und die sich schon vor dem Aufstehen in meinem Kopf wie von selbst formulieren. Nur leider wache ich nicht immer mit einer guten Idee auf. Manchmal sitze ich stundenlang vor dem blinkenden Cursor und weiß einfach nicht, wo ich anfangen oder weiter machen soll. Irgendwann platzt aber immer der Knoten und ich schaffe es noch vor Mitternacht auf „Veröffentlichen“ zu klicken. Nur nicht gestern.

Die Idee zum Möchtegern-Post vom Montag kam mir schon vor einigen Tagen. Durch ein aktuelles Ereignis kramte ich die mittlerweile zehn Jahre alte Geschichte wieder hervor und war guter Dinge, dass daraus ein guter Post werden könnte. An Inhalten mangelte es mir nicht. Ich schrieb und schrieb, aber irgendwie stellte sich nicht das zufriedene Gefühl ein, dass der Beitrag fertig ist. An den "Veröffentlichen"-Button war noch nicht zu denken. Als sich mein Mann - mein hauseigener Testleser - abends den Text durchlas, attestierte er mir, was ich bereits befürchtet hatte. „Das klingt so gar nicht nach dir. Das ist nicht Lost Leni.“ 

Eine interessante Erkenntnis: Scheinbar kann ich nicht über alles schreiben. Dabei hielt ich es für eine so gute Idee, diese Geschichte zu Papier zu bringen und hatte bisher nicht den Eindruck daran noch knabbern zu müssen. Ich fühlte mich eigentlich recht satt. Aber scheinbar fehlte mir doch die gewisse Distanz und damit die Fähigkeit, das Erlebte mit Humor zu nehmen und dementsprechend darüber zu schreiben. Der Text wird nun erstmal eingemottet, ungewiss, ob ich ihn jemals wieder hervor holen werde. Er ist jetzt an einem besseren Ort und dort auch in guter Gesellschaft.

In meinem Lost Leni-Ordner auf dem Laptop schlummern 9 Entwürfe, denen es bisher nicht vergönnt war, veröffentlicht zu werden. Angefangene Texte, die bei Wiederentdeckung schon ihre Aktualität verloren hatten, Absätze, die aus Beiträgen wegrationalisiert wurden oder Gedanken, die einfach nicht für einen ganzen Post ausreichten. Gestern kam einer dazu, diesmal aber, weil mir kurzfristig meine Art zu Schreiben abhandengekommen war. So ganz aufgeben mag ich ihn noch nicht. Vielleicht kann ich ihn noch retten, bevor er dem Winterschlaf verfällt oder entgültig einschläft. Dafür muss ich wohl den Rest aufknabbern, der mich noch daran hindert.  

Edit (26.10.) Nach einer kurzen Sinnkrise und erneutem Aufrappeln ist es mir geglückt, den Text komplett zu überarbeiten. >Hier< gibt es also nun die Geschichte zu lesen, die mir so den Kopf zerbrach.



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