Trick or Treat? - oder: Mögen Kinder eigentlich Kesselchips?



Schon wieder ist ein Jahr rum und der Oktober endet mit einem Feiertag. Wohoo! Langes Wochenende! Zumindest in einigen Bundesländern. Wie passend, dass auf den Reformationstag auch Halloween fällt. Da konnte heute der ein oder andere noch den ganzen Tag am Kostüm feilen. In Deutschland ist Halloween ja eher ein Fest für die jungen Erwachsenen.
 
Kinder haben es ziemlich schwer, denn anders als in den USA, ist der gemeine, deutsche Haushalt wenig bis gar nicht auf klingelnde kostümierte Kinder vorbereitet. Ich hätte gerade auch nur Baumkuchen und Kesselchips im Angebot und sehe schon das enttäuschte Gesicht eines kleinen, mehr oder weniger gut verkleideten, Jokers vor mir. Besser gesagt, sehe ich es noch vor mir. Vor einigen Jahren kramte ich, mit zwei wartenden Jungen vor der Haustür, in meinem Küchenschrank und das Einzige, was ich fand, waren pinke Schaumzucker-Bärchen. Als ich die beiden Jungen fragte, ob sie nicht vielleicht eine Schwester hätten, die sich darüber freuen könnte, schauten sie mich nur traurig an und bedankten sich "trotzdem".  

Ich habe Halloween in den vergangenen Jahren meistens nur über die entsprechenden Folgen einschlägiger Sitcoms zelebriert und mir das verkleiden für Fasching ein paar Monate später aufgehoben. Die Kostümfrage gestaltet sich dann um einiges leichter, wenn man den Gruselfaktor außer Acht lassen kann. Wobei eigentlich jede Verkleidung mit dem vorangestellten Adjektiv "slutty" mittlerweile eine legitime Halloween-Kostümierung ist. Im letzten Jahr wurde ich spontan zu einer Halloween-Party eingeladen und in Ermangelung einer langen Vorbereitungsphase musste schnell aus vorhandener Kleidung ein Outfit gezaubert werden. Meine Cousine besaß glücklicherweise ein Dirndl, welches ja an sich nicht wirklich gruselig ist. Ein paar Schminkutensilien und ein YouTube-Tutorial später war ich dann ein (slutty) Oktoberfest-Zombie mit der Backstory: Während des Oktoberfests irgendwie verschütt gegangen und pünktlich zu Halloween wieder auferstanden. 

In diesem Jahr ist keine spontane Halloween-Party in Sicht und ich habe beschlossen mich heute mit Hilfe eines Horrorfilm-Abends in gruselige Stimmung zu bringen. Vor ein paar Stunden habe ich zur Auswahl ein paar Trailer angeschaut und fühlte mich sofort beobachtet. Das Gefühl hält bis jetzt an und ich befürchte seit geraumer Zeit, dass in der dunklen Ecke des Raumes ein blasses Kind steht, welches mich anstarrt und sich nicht vom Fleck rührt. Ich werde ihm ein paar Kesselchips anbieten. Happy Halloween!
 

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